AKTUELL
Gemeinsames Projekt der Heinrich-Hübsch-Schule mit Berufsschülern aus Krasnodar im Herbst 2009
(Mitgeteilt von der Heinrich-Hübsch-Schule) Durch ein Gemeinschaftsprojekt der ProWood-Stiftung mit der Eberhard-Schöck-Stiftung in Zusammenarbeit mit der Stadt Karlsruhe im Sept. 2008 kam es zum Kontakt mit dem geisteswissenschaftlichen-technologischen College aus der Partnerstadt Krasnodar in Russland. Als Folge der Ausbildung zweier technischer Lehrkräfte aus Russland wurde auf beiderseitigen Wunsch eine weitere Zusammenarbeit vereinbart. So reisten im Mai 2009 zwei Lehrer der Heinrich- Hübsch-Schule unter anderem auch zur Vorbereitung für einen Schüleraustausch nach Krasnodar.
Mitte Oktober 2009 flogen neun Berufsschüler und zwei Lehrer nach Russland zum kulturellen Austausch und um gemeinsam ein Projekt abzuwickeln. Zum besseren Kennenlernen wurden dazu immer gemischte Arbeitsgruppen gebildet. Deutsche und russische Schüler arbeiteten gemeinsam in zwei Werkstätten und fertigten je einen Schiebetürschrank aus beschichteten Platten mit Schiebetüren und kleine Tischchen aus Vollholz. Besonders spannend war der Austausch bei den jeweiligen Arbeitstechniken an den Maschinen und bei der Handhabung der Handwerkzeuge. Besichtigungen von russischen Firmen des Schreinerhandwerks rundeten den fachlichen Austausch ab.
Besonders beeindruckt hat uns die Offenheit und Gastfreundlichkeit der russischen Schüler aus dem College und dem Wohnheim, in dem wir untergebracht waren. In jeder Pause wurden wir aufgesucht und befragt. Gemeinsame Ausflüge, Diskussionsrunden, sportliche Events und viele Gespräche in kleiner Runde gaben einen tieferen Einblick in den jeweils anderen Kulturkreis. Eine Tanzveranstaltung und ein Bowlingabend rundeten das umfangreiche Freizeitprogramm ab.
Ein besonderes Highlight war am Ende die Reise mit der Bahn durch den Kaukasus nach Sochi, an den Ort der olympischen Winterspiele 2014. Mit großem Respekt besichtigten wir die Baustellen überall im Stadtteil Adler bis in die Berge von Krasnaja Poljana und dem Skigebiet.Durch das milde Klima war es sogar noch möglich im Schwarzen Meer zu baden.
Zurück in Karlsruhe planen wir nun mit Hochdruck am Gegenbesuch im Februar/März und freuen uns schon auf unsere russischen Gäste.
Wir danken der Eberhard-Schöck-Stiftung, der Pro-Wood-Stiftung, der Stadt Karlsruhe, der Stadt Krasnodar, dem Freundeskreis Karlsruhe-Krasnodar, der Schulleitung der Heinrich-Hübsch-Schule Karlsruhe und unseren Gastgebern des HTC Krasnodar/Russland.
Erfolgreiche Zusammenarbeit der Universitäten: Institut für Technische Mechanik (Karlsruhe) - Institut für Mathematik, Mechanik und Informatik (Krasnodar)
(21.3.2009 - Autor: Jörg Wauer) Der Kontakt geht zurück auf die Teilnahme von Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Seemann an einem EUROMECH-Kolloquium über „Wave Processes in Machinery and Structures“ im Jahre 1992 in Nizhny-Novgorod, Russland, damals wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Prof. Dr.-Ing. Jörg Wauer, an den die Einladung ergangen war, und den er dort vertrat. Herr Seemann lernte dort den russischen Teilnehmer Dr. Sc. (entspricht Privatdozent) Evgeny V. Glushkov und dessen Frau Kand. Sc. (entspricht Dr.) Natalia Glushkova kennen, beide von der Staatlichen Kuban Universität in Krasnodar (ohne etwas von der Karlsruhe-Krasnodar-Partnerschaft zu wissen). Der Kontakt wurde lose über die Zeit von Herrn Seemann als wiss. Assistent an der TU Darmstadt und seine erste Professur für Maschinendynamik an der TU Kaiserslautern aufrecht gehalten und nach seiner Berufung auf eine Professur an das Institut für Technische Mechanik der Universität Karlsruhe (TH), an dem Herr Wauer nach wie vor tätig war, entscheidend vertieft. Herr Glushkov war inzwischen über eine Tätigkeit als Researcher und Principal Investigator zum Full Professor im Fachbereich für Angewandte Mathematik aufgestiegen, ebenso hatte seine Frau im gleichen Fachbereich innerhalb der Forschergruppe ihres Mannes Karriere gemacht bis hin zum Senior Researcher. Bei den jeweiligen Forschungsinteressen gab es eine Reihe von Gemeinsamkeiten, sodass Herr Seemann, auch im Rahmen seiner leitenden Mitgliedschaft im Institut für Wissenschaftliches Rechnen und Mathematische Modellbildung der Fakultät für Mathematik der Universität Karlsruhe, eine so genannte Mercator-Gastprofessur für Herrn Glushkov beantragte. Diese von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für herausragende ausländische Wissenschaftler vergebene Auszeichnung ist mit einem 12-monatigen Forschungsaufenthalt des Gastes beim gastgebenden Institut verknüpft. Von September 2006 bis August 2007 verbrachte Herr Glushkov mit seiner Frau diesen äußerst fruchtbaren Aufenthalt am Institut für Technische Mechanik. Bereits im Vorfeld des Aufenthaltes entstanden mehrere Veröffentlichungen in hochrangigen wissenschaftlichen Journals, z.B
GLUSHKOV, E.V.; GLUSHKOVA, N.V.; SEEMANN, W.; KVASHA, O.V.;
Elastic Wave Excitation in a Layer by Piezoceramic Patch Actuators,
Acoustical Physics, Vol. 52, 2006, 470-479,
SEEMANN, W.; EKHLAKOV, A.; GLUSHKOV, E.; GLUSHKOVA, N.; KVASHA, O.;
The modelling of piezoelectrically excited waves in beams and layered substructures, Journal of Sound and Vibration, 301, 2007, 1007-1022.
Auch die Forschungsergebnisse des eigentlichen Aufenthaltes sind bereits auf internationalen Konferenzen präsentiert worden, Veröffentlichungen in wissenschaftlichen Zeitschriften sind in Vorbereitung. Ein wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts, Herr Dipl.-Ing. Dominik Kern, beabsichtigt im Rahmen der Zusammenarbeit seine Promotionsarbeit und wird im Frühjahr dieses Jahres einen 2-monatigen Forschungsaufenthalt an der Staatlichen Kuban Universität in Krasnodar bei Prof. Glushkov verbringen. Ebenfalls hat sich eine Zusammenarbeit zwischen Herrn Wauer, inzwischen pensioniert, und den Glushkovs ergeben, die aktuell über „Schwingungserscheinungen in 1-dimensionalen Wellenleitern mit Defekten“ forschen. Erste Ergebnisse werden von Herrn Wauer bei dem „7th Int. Symposium on Vibrations of Continuous Systems“ in Zakopane, Polen präsentiert werden.
Abrundend ist festzuhalten, dass die Glushkovs noch einen weiteren intensiven Kontakt zur Universität Karlsruhe haben, der auf die Teilnahme von Prof. Dr. Dietrich Munz, Institut für Zuverlässigkeit von Bauteilen und Systemen (aktuelle kollegiale Leitung. Prof. Dr. Peter Gumbsch und Prof. Dr. Oliver Kraft) an der 8th Int. Conference on Fracture Mechanics im Jahre 1993 in Kiev, Ukraine, zurückgeht. Herr Munz als damaliger Institutsleiter (heute ebenfalls pensioniert) interessierte sich für das Vortragsthema der Glushkovs und etablierte in den Folgejahren ebenfalls eine langjährige wissenschaftliche Kooperation. Ein gemeinsam von der russischen Akademie der Wissenschaften und der DFG finanziertes Forschungsprojekt brachte die Glushkovs in den Jahren 1998-2000 mehrmals für jeweils mehrere Wochen an die Universität Karlsruhe und das Forschungszentrum Karlsruhe. Die Tochter von Glushkovs studiert übrigens inzwischen auch an der Universität Karlsruhe den Studiengang Informatik.
Einige letzte Bemerkungen: Weitere Schüler der Glushkovs sind inzwischen nach längeren Aufenthalten an der Universität Karlsruhe in Deutschland geblieben und sind dabei, hier Karriere zu machen. Frau Prof. Dr. Evgenia Kirillova war 1994/95 als DAAD-Stipendiation am Institut für Mechanik, Fakultät für Bauingenieur- und Vermessungswesen, der Universität Karlsruhe bei Prof. Dr.-Ing. Peter Vielsack und setzte ihre Tätigkeit dann noch für zwei weitere Jahre als wissenschaftliche Mitarbeiterin fort. Heute ist sie Professorin an der Fachhochschschule Wiesbaden. In ähnlicher Weise verbrachte Herr Dr. Alexander Ekhlakov 2003/04 einen Forschungsaufenthalt als DAAD-Stipendiat am Institut für Technische Mechanik bei Prof. Seemann, setzte ihn am gleichen Institut bei Prof. Dr.-Ing. Eckart Schnack als wissenschaftlicher Mitarbeiter 3 weitere Jahre fort. Heute ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Siegen. Ein Schüler von Frau Prof. Kirillova und Absolvent der Staatlichen Kuban Universität Krasnodar namens Alexandr Karmazin wiederum verbringt aktuell zur Anfertigung einer Dissertationsschrift einen längeren Aufenthalt bei Prof. Seemann.
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